Nach vier Verhandlungsrunden und einigen Warnstreiks haben sich die westdeutschen Textil-Tarifpartner auf einen neuen Vertrag geeinigt. Eine Gruppe bekommt überdurchschnittliche Zuwächse.
Die Tarifbeschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie erhalten mehr Geld. Die Gehälter sollen in zwei Stufen um 4,9 Prozent oder mindestens 140 Euro steigen, wie Arbeitgeber und IG Metall nach der vierten Verhandlungsrunde in Eitorf mitteilen. Zudem wurden die Bedingungen zur Altersteilzeit für die Beschäftigten verbessert. Bereits mit dem Juli-Gehalt soll es eine Einmalzahlung von 275 Euro geben. «Mehr Geld ist die nötige Antwort auf die gestiegenen Preise», sagte die IG-Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger. Die Mindestbeiträge stellten Beschäftigte mit unterdurchschnittlichem Einkommen besser. «Wer weniger als 3.000 Euro im Monat hat, erhält mit der sozialen Komponente künftig überproportional mehr.» Markus Simon von den Arbeitgebern bezeichnete den Abschluss als gerade noch verantwortbar. Das Gesamtpaket bringe den Beschäftigten ein Lohnplus und den Unternehmen Planbarkeit wegen einer langen Laufzeit bis Mai 2027. Der Abschluss gilt laut IG Metall zunächst für 51.000 Tarifbeschäftigte unmittelbar. In der Branche sind etwa 100.000 Menschen tätig. (Text: dpa)