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Personalmangel im öffentlichen Dienst

Foto: Adobe Stock

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen einen Strich durch die Rechnung machen, warnen Gewerkschaften

Zur Umsetzung geplanter Milliardeninvestitionen fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) deutlich mehr Personal für den öffentlichen Dienst. «Bund, Länder und Kommunen müssen zügig gegensteuern, weil die angedachten Milliardeninvestitionen für Infrastruktur sich mit kaputtgesparten Bau- und Planungsämtern nicht umsetzen lassen», sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Deutschen Presse-Agentur. «In Bau- und Planungsämtern, die für Infrastrukturinvestitionen unverzichtbar sind, fehlt qualifiziertes Personal», stellte Hannack fest. «Ohne ausreichend Personal werden wir die großen Herausforderungen aber nicht bewältigen können.» Weder Klimawende noch Digitalisierung und Infrastrukturausbau ließen sich mit unterbesetzten Verwaltungen stemmen. Wachstumsbooster! Die schwarz-rote Regierung will mit einem sogenannten Investitions- oder Wachstumsbooster die Wirtschaft ankurbeln. Denn Deutschland droht, das dritte Jahr in Folge ohne Wachstum zu bleiben. Unter anderem sollen Firmen Ausgaben stärker von der Steuer abschreiben können. Mehr Erzieherinnen und Lehrer: Laut Statistischem Bundesamt arbeiten rund 12 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland im Staatsdienst - 2024 rund 5,4 Millionen Menschen, 1,8 % mehr als ein Jahr zuvor. Deutliche Zuwächse gibt es bei den Schulen, Hochschulen und Kindertageseinrichtungen. So hat sich die Zahl der Erzieherinnen und Erzieher in 15 Jahren mehr als verdoppelt. «Doch in vielen anderen Bereichen herrscht Personalmangel», sagte Hannack. «Während andere europäische Länder massiv investieren, spart Deutschland am falschen Ende.» Damit die geplanten 500 Milliarden Euro-Investitionen in den nächsten Jahren erfolgreich eingesetzt werden könnten, sei der deutsche Staat auf qualifiziertes Personal im öffentlichen Dienst angewiesen. Ein Beispiel nehmen solle sich Deutschland an den skandinavischen Ländern, wo mehr in die Verwaltungen investiert und dort auch stärker digitalisiert werde. Hannack äußerte sich zum Tag des öffentlichen Dienstes am heutigen Montag (23. Juni), der erstmals 2003 von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde. (Text: dpa)